Anhang: Diverses, Physik

1978 wurde in Colorado eines der genauesten Ätherdriftexperimente durchgeführt (Brillet & Hall, Improved Laser Test of the Isotropy of Space, Phys. Rev. Lett. 42, S. 549-552, 1979). Das Experiment basiert darauf, dass die Wellenlänge eines Lasers in Bewegungsrichtung des Äthers um relativ 0.5 v2/c2 länger sein muss als senkrecht dazu. Als Resultat wurde eine relative Wellenlängenänderung ΔL/L 1.5 ± 2.5 ∙ 10-15 ermittelt, was einem Ätherdrift mit v 16 m/s ± 20 m/s entspricht. Beim genauen Lesen des Berichts stellt man jedoch fest, dass eine noch viel stärkere Wellenlängenänderung gefunden wurde (ΔL/L 2 ∙ 10-13  →  v 190 m/s), die im Labor bei Drehung des Lasers in der Ebene um 360° zwei Maxima (in immer derselben Himmelsrichtung) und senkrecht dazu zwei Minima hat. Es ist bezeichnend, dass dieses 'persistent spurious signal' einfach herausgemittelt wird und überhaupt keine weiteren Kommentare dazu gemacht werden.

Die im Artikel 'Gravitation und Äther' präsentierte Theorie sagt neben einem Ätherdrift von 13 m/s (wegen der Bewegung der Erde um die Sonne) bei einer geographischen Breite von 40° einen erdrotations-verursachten Ätherdrift v = 205 m/s voraus. Die Richtung der Wellenlängen-Maxima, die im Bericht verschwiegen wird, muss demnach in Ost-West- und die der Minima in Nord-Süd-Richtung liegen. Die Richtung dieses 'spurious signal' bzw. Ätherdrifts dreht sich während eines 24-Std.-Tags relativ zur Sonne und während eines siderischen Tags relativ zu den Sternen um 360° und kann somit leicht von der kleineren Ätherdriftkomponente (13 m/s bzw. 16 m/s ± 20 m/s) separiert werden.

Es ist bezeichnend, dass schon Hertz Indizien für Fernwirkungen fand. Er schreibt (Gesammelte Werke, 2, Leipzig 1894, Über die Ausbreitung elektrodynamischer Wirkungen, S.130): "... so möchte man schliessen, dass sich die hier vorzugsweise wirkende elektrostatische Kraft mit unendlicher Geschwindigkeit ausbreitet." Aber trotz dieser Indizien schreibt er danach: "Es ist gewiss bemerkenswert, dass der Nachweis einer endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit zunächst für eine Kraft erbracht werden konnte, welche umgekehrt proportional der Entfernung, nicht dem Quadrate derselben, abnimmt. Allein es verdient auch hervorgehoben zu werden, dass dieser Nachweis nicht ohne Rückwirkung bleiben kann auf solche Kräfte, welche dem Quadrat der Entfernung umgekehrt proportional sind." Anstatt dem Eingeständnis, dass die Situation in der Nähe emittierender Dipole mit Maxwells Vorstellungen unvereinbar ist, findet sich in Lehrbüchern Maxwellscher Theorie meist nur der Hinweis, dass die Situation dort komplizierter ist.

Wie sich die viel beschworene experimentelle Bestätigung der Quantenmechanik in heiklen Punkten ehrlich darstellt, lässt sich gut an einem Interview mit dem Autor des Bellschen Theorems aufzeigen. Nach Bemerkungen, die Quantenmechanik habe noch nie versagt und das letzte Experiment zu seinem Theorem habe Einsteins Weltbild unhaltbar gemacht, sagt Bell in einem anderen Kontext: "Streng genommen werden diese irritierenden Korrelationen in den Experimenten nicht nachgewiesen. Man kann feststellen, dass die verwendeten Zähler zu leistungsschwach sind, dass die Geometrie mangelhaft ist, nicht der ideale Versuchsaufbau gelungen ist, und man muss gewaltige Extrapolationen vornehmen, um ... " (Der Geist im Atom, 1988, ISBN 3-7643-1944-5, Seite 69).

Die anschaulichste Formulierung der modernen Quantenmechanik ist die Feynmansche Pfadintegralmethode, von der es heisst, sie sei äquivalent zur Matrizenmechanik und zur Wellenmechanik. Man erkennt, dass das inhaltliche (nicht-formale) Wesen der Quantenmechanik kaum viel mehr als eine unzulässige Verallgemeinerung des Huygensschen Prinzips ist.

Die ganze Inkonsequenz der modernen Physik ist auch an Folgendem ersichtlich: <Einerseits wird die Unabhängigkeit der physikalischen Gesetze von Beobachtungen und Messungen geleugnet. Andererseits werden mit diesen Gesetzen Aussagen über die Evolution des Weltalls gemacht, obwohl weder Beobachtungen noch Messungen im Spiel gewesen sein können.>


© No rights reserved, 1996 | Einstieg: Wissenschaftskritik