Allgemeine Bemerkungen

Manch einer, der auf diese Texte gestossen ist, mag sich fragen, wer die Verantwortung dafür trägt. Handelt es sich um einen Psychopathen, Hochstapler oder vielleicht gar um eine Gruppe, die versucht, die Medien oder andere Gruppen dadurch lächerlich zu machen, dass sie diesen irrwitzige Thesen in seriös und plausibel scheinender Form anzudrehen versucht?

Hierbei zeigt sich sehr schön, dass Wissenschaft heute wie früher primär nicht auf Vernunft sondern auf Glauben basiert. Der Nicht-Fachmann verlässt sich stärker auf das Urteil des Fachmanns als auf das eigene. Die hier präsentierten Thesen wird er allein schon deshalb für falsch halten, weil er glaubt, dass, wären sie richtig, Fachleute dies schon längst erkannt und weiterverbreitet haben müssten.

Die Fachleute wiederum haben sich ihr wissenschaftliches Weltbild in ihrer Ausbildung angeeignet, wobei sie wegen der Stofffülle kaum je Zeit hatten, sich kritisch mit dem Gelernten auseinanderzusetzen. Dem Fachmann geht es also nicht anders als dem Nicht-Fachmann. Die hier präsentierten Thesen wird er allein schon deshalb für falsch halten, weil er glaubt, dass, wären sie richtig, kompetentere Fachleute dies schon längst erkannt und weiterverbreitet haben müssten.

Und diese kompetenteren Fachleute glauben, nur verlieren zu können, wenn das wissenschaftliche Weltbild, an dem sie selbst mitgearbeitet haben und als dessen führende Vertreter sie gelten, sich als falsch erweisen sollte.

Es besteht aber trotzdem kein Grund zu Pessimismus. In der Naturwissenschaft setzt sich im Gegensatz zur Geschichtskunde das Richtige mit der Zeit von selbst durch. Die Verbreitung des Richtigen kann zwar verzögert (was nicht nur negative Auswirkungen haben muss), aber nicht verhindert werden.

Aber das Problem der Unterscheidung des Wahren vom Falschen bleibt bestehen. Die Geschichte ist voll von bewusst, unbewusst, absichtlich oder unabsichtlich in Umlauf gesetzten Falschmeldungen. Leichtfertiger Umgang mit der Wahrheit wird nach wie vor als Kavaliersdelikt angesehen, und zwar bei fast allen Gruppen. Nicht einmal Umwelt- und Menschenrechtsgruppen machen da eine Ausnahme. Im 'heiligen Krieg' gegen Atomenergie, Gentechnik oder Zerstörung von Ökosystemen rechtfertigt das 'noble Ziel' das Zurechtbiegen und Verzerren der Wahrheit.

Die These, dass die Lüge apriori weder gut noch schlecht ist, sondern dann gut ist, wenn sie dem Guten, und dann schlecht, wenn sie dem Schlechten dient, hat eine lange Geschichte. Die Gefährlichkeit dieser These liegt darin, dass das Gute eben subjektiv ist. Instinktiv wird das Angenehme und Vorteilhafte für gut befunden.

Die Lüge selbst bleibt auch dann schlecht, wenn durch sie ein grösseres Übel verhindert wird. Kein Mensch dürfte das Hineinsteigen in eine Jauchegrube als etwas Gutes bezeichnen. Auch für den, der in eine Jauchegrube steigt, um ein Kind zu retten, wird die Jauchegrube zu nichts Gutem. Da aber ein erstickendes Kind ein viel grösseres Übel darstellt, kann die Jauchegrube zur moralischen Pflicht werden.


Ob etwas als gut oder schlecht gilt, hängt sehr stark vom Weltbild ab. Heutzutage gilt der Tod von Menschen als ein so grosses Übel, dass er fast um jeden Preis verhindert wird. Ein schwerst behindertes Neugeborenes wird so lange als möglich am Leben erhalten. Natürlich kann es für die Ärzte und die Wissenschaft eine interessante und lehrreiche Aufgabe sein, mit der neuesten Technologie einen neuen Rekord bei der Überlebensdauer aufzustellen.

Solange der Tod mit ewiger Qual gleichgesetzt wird, ist dieses Verhalten gerechtfertigt. Wenn sich menschliche Seelen jedoch evolutionär entwickelt haben und entwickeln und es zudem eine gewisse Kontinuität zwischen den verschiedenen Leben einer Seele gibt, dann tut man den Menschen nichts Gutes, wenn man sie in einem menschenunwürdigen Zustand lange Zeit am Sterben hindert.

Das Kind, das auf eine Personenmine steigt, bewusstlos wird und verblutet, wird (heutzutage) ziemlich schnell wieder geboren, wobei nicht einmal ein Trauma zurückbleiben dürfte. Das soll aber nicht heissen, dass man körperlichen Leiden und Behinderungen einfach mit Selbstmord oder Mord aus dem Wege gehen sollte, denn man kann leidvollen Problemen auch so nicht entgehen. Zudem sind viele Probleme und Behinderungen förderlich für die seelische Entwicklung der (direkt und indirekt) betroffenen Menschen, da diese gezwungen sind, ihr Leben neu zu überdenken und neu zu organisieren.

Subjektives Leid ist unumgänglich, denn es stellt das Gegengewicht zur subjektiven Freude dar. Die Freud-Leid-Bilanz pendelt bei allen Lebewesen (langfristig) um den Nullpunkt. Wenn es einem gut geht, ist das so, wie wenn man Geld ausgibt: Der Kontostand wird weniger. Geht es einem schlecht, wächst der Kontostand.

Nach einer langen Hoch-Phase kommt das Tief (die Depression) zwangsläufig, selbst wenn sich nichts an den äusseren Umständen ändert. Wenn dann Phantomschmerzen, Erinnerungen an peinliche, leidvolle oder traumatische Erlebnisse (längst) vergangener Zeiten oder Anderes einem Menschen das Leben schwer machen, dann handelt es sich eher um die Folge als um die Ursache der Depression.

Wenn also subjektives Leid als unumgängliche Folge einer allzu negativen Freud-Leid-Bilanz auftritt, ist eine Therapie mit dem einzigen Ziel einer Leid-Minderung völlig sinnlos, oft sogar kontraproduktiv. Je stärker man das subjektive Leidempfinden abschwächt (z.B. durch Psychopharmaka), desto länger dauert die Depression. Gerade bei älteren Patienten besteht dann die Gefahr, dass sie während dieser Zeit den Anschluss an ein selbstständiges Leben verlieren.

Gefährlich kann auch das Verlängern einer glücklichen Lebensphase sein. Wer mit viel Energie das Ende so einer Phase hinauszögert, sei es mit Hilfe der modernen Medizin, mit Drogen oder esoterischen Methoden, der bringt damit seine Freud-Leid-Bilanz nur noch stärker aus dem Gleichgewicht. Wenn dann seine geistigen Reserven erschöpft sind, wird die Depression (unabhängig von konkreten Ursachen) umso intensiver über ihn hereinbrechen.

Bei manisch-depressiven Patienten ist der Zusammenhang zwischen Freud und Leid am offensichtlichsten. Man könnte sagen, solche Patienten leiden an einer Störung des Freud-Leid-Haushaltes. Intensiver Hochstimmung folgt tiefste Depression. Alle Therapien, die darauf hinauslaufen, die depressiven Phasen zu beseitigen und die euphorischen Phasen beizubehalten, sind genauso zum Scheitern verurteilt, wie die Versuche eines mechanischen Perpetuum mobile.

Je länger, häufiger und intensiver Zwangsvorstellungen auftreten, desto stärker werden sie (wie auch sonstige Vorstellungen, Gedanken, Verhaltensweisen usw.) mit der Seele verknüpft. Bei manchen Patienten könnte es daher sinnvoll sein, eine irrationale Angst mit einer konkreten (überwindbaren) Angst anderer Art zu bekämpfen.

Gerade Menschen gegenüber, die dauerhaft in psychiatrischen Anstalten verwahrt werden, haben wir eine grosse moralische Verpflichtung. Bei vielen von ihnen handelt es sich um Opfer der Menschheitsgeschichte. All die im Laufe der Geschichte begangenen Gräueltaten haben ihre Spuren in den Seelen der betroffenen Menschen hinterlassen. Psychische Verletzungen können wie körperliche so stark sein, dass sie eine normale Weiterentwicklung der betroffenen Menschen verunmöglichen. Wenn die daraus resultierenden Verhaltensstörungen sich zu tief in die Seele hineingefressen haben, können sie auch die weiteren Leben der betroffenen Seele blockieren.

Alle, ob Menschenfreunde, Sadisten oder Masochisten, ob Egoisten oder Altruisten, sind wir das Resultat der Evolution. Wenn wir vom Grundsatz ausgehen, dass alle Menschen langfristig das Recht haben, an der Gestaltung der menschlichen Gesellschaft irgendwie sinnvoll mitzuarbeiten, dann müssen wir uns viel mehr um die kümmern, die dazu nicht in der Lage sind. Anstatt einen hoffnungslosen Zustand durch Verlängerung zu verfestigen, müssen wir auch bereit sein, Menschen einen Neuanfang unter besseren Bedingungen zu ermöglichen.


Während die Meinung, AIDS sei eine Erfindung der Kondom-Industrie, ziemlich lächerlich ist, wird es bei der Frage, ob AIDS eine Erfindung der Pharma- und Medizintechnologie-Industrie ist, todernst. Wenn es einmal gelungen ist, in den Köpfen der Menschen zu verankern, dass HIV sehr ansteckend ist und unweigerlich zum Tod führt, dann können auch keine Fakten mehr diese Meinung widerlegen.

1.      Stattdessen wächst nur die mittlere Inkubationszeit mit der Zeit, die seit der Entdeckung bzw. Erfindung von AIDS vergangen ist. Inzwischen beträgt sie schon etwa 10 bis 15 Jahre.

2.      Die Nicht-Übertragung des Virus (z.B. auf ein Neugeborenes) wird mit aussergewöhnlichen Schutzmechanismen erklärt.

3.      Das Nicht-Ausbrechen der Krankheit wird auf spezielle 'Gendefekte' zurückgeführt.

4.      Auch dass jede neue Erklärung, wie die Viren die tödliche Krankheit auslösen könnten, eine Widerlegung bisheriger Erklärungen ist, weckt keine Zweifel.

Wenn es einen positiven Placebo-Effekt gibt, dann gibt es auch einen negativen. Wenn ein Mensch über Jahre gezwungen wird, Pillen zu sich zu nehmen, von denen er überzeugt ist, sie würden die Abwehrkräfte seines Körpers so schwächen, dass er die nächsten Jahre kaum überleben kann, dann wird er sicher schneller und öfters krank, als wenn er glauben würde, diese Pillen würden sein Immunsystem stärken.

Wenn dieser Mensch nicht nur bei jeder harmlosen Krankheit in Panik gerät, sondern zudem in grossen sozialen Stress kommt, weil z.B. die übelsten Verleumdungen über ihn im Umlauf sind, aufgrund derer er seinen Arbeitsplatz verliert oder keine Chance hat, einen zu bekommen, dann wird die Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenbruch seines Immunsystems schon ziemlich gross.

Dass Gegnern der Atomenergie eine Katastrophe wie Tschernobyl eine gewisse Genugtuung verschafft, ist allzu verständlich. Wenn sie dann aber dramatisieren und der betroffenen Bevölkerung einreden, sie würden mit grosser Wahrscheinlichkeit an Krebs erkranken und hätten keine Möglichkeit auf gesunden Nachwuchs, dann könnte das mehr negative Folgen haben als die Strahlung selbst.

Es hat in den letzten 15 Jahren wenige Themen gegeben, wo der Anteil an (gut gemeinter) Desinformation in den Medien so gross war wie bei AIDS. Wer das nicht glaubt, soll sich die Mühe machen, all die Meldungen, die seit der Entdeckung bzw. Erfindung von AIDS in der Tagespresse verbreitet wurden, auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Um die beeindruckenden Zahlen von HIV- und AIDS-Fällen zu erhalten, wurden verschiedene Methoden angewandt, von denen einige allgemein üblich sind:

1.      Man extrapoliert von einer begrenzten (oft einseitig ausgewählten) Datenbasis in die gewünschte Richtung.

2.      Man beeindruckt dort mit absoluten Zahlen, wo relative Zahlen aussagekräftig wären, und umgekehrt. (Wenn die absoluten Zahlen für eine Risikogruppe zurückgehen, steigt der prozentuale Anteil anderer Gruppen.)

3.      Man präsentiert kumulierte Zahlen (seit offiziellem Beginn der Epidemie um etwa 1980).

4.      Alle HIV-positiven Menschen werden als (potentielle) AIDS-Todesfälle gerechnet, selbst wenn sie bei bester Gesundheit bei einem Autounfall ums Leben kommen.*

Der Versuch, die rückläufigen Zahlen von AIDS-Fällen mit einem neuen Medikamenten-Cocktail zu erklären, ist absurd. Die wenigsten völlig gesunden und psychisch unbelasteten Menschen würden diese Medikamente längere Zeit ohne gesundheitliche Probleme überstehen.

Es wurde immer wieder auf die Dunkelziffer bei HIV-Positivität hingewiesen. Rückläufige Zahlen bei Routine-Tests wurden damit erklärt, dass Menschen mit erhöhtem Risiko diese Tests meiden. Aber diese Menschen ohne medizinische Betreuung müssten jetzt erkranken. Wenn die mittlere Inkubationszeit wirklich 10 bis 15 Jahre betragen würde, dann müssten sich gerade zur Zeit die Neuerkrankungen und die Todesfälle häufen, denn mindestens bis zu den Anti-AIDS-Kampagnen Mitte der 80-iger Jahre sollte sich das Virus exponentiell verbreitet haben.

Die groteske BSE-Hysterie (die auch positive Seiten gehabt hat), wäre ohne die AIDS-Hysterie undenkbar gewesen. Nur weil einmal etwa 10 Todesfälle (bei Millionen sonstiger Todesfälle), als eine 'BSE-Variante' der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit klassifiziert wurden, kam es vor dem Hintergrund der strafrechtlichen Verurteilungen im Zusammenhang mit AIDS und der von den Medien angeheizten Stimmung zu einem 'rationalen Amok-Lauf' der medizinisch und politisch Verantwortlichen.

Wenn ein wesentliches Kriterium, durch das von einer bekannten Krankheit eine neue Variante abgegrenzt wird, darin besteht, dass die Patienten jünger sein müssen, dann hat es nichts Beunruhigendes, dass das Durchschnittsalter bei der neuen Variante wesentlich tiefer liegt als bei der ursprünglichen.


Fleisch-fressende Tiere fressen nicht die gesündesten sondern im Gegenteil die kränksten Beutetiere. Je mehr sich Menschen vor Infektionen schützen, desto empfindlicher werden sie. In einem Polizeistaat, in dem die Staatsfeinde fehlen, kann die Polizei leicht zur Gefahr für die eigene Bevölkerung werden. Ähnlich kann es sich auch mit dem Immunsystem verhalten.

Eine monokausale Todesursache ist eher die Ausnahme als die Regel. Auch wenn in einem Pflegeheim viele Menschen gleichzeitig an einer Salmonellenvergiftung sterben, ist es falsch, alle Todesfälle nur auf die Salmonellen zurückzuführen. Zur Veranschaulichung soll ein bewusst vereinfachendes Modell dienen:

Man definiert eine Überlebensreserve, die man für einen normal gesunden jungen Menschen mit 100% festsetzt. Ein Mensch stirbt, sobald diese Überlebensreserve auf 0% (oder darunter) sinkt. Nehmen wir zudem an, eine bestimmte Infektion soll in der schlimmsten Phase etwa 20% an Überlebensreserven kosten. Dann kann ein Mensch, dessen Überlebensreserve wegen Altersschwäche, chronischer Krankheiten oder sehr ungesunder Lebensweise unter 20% liegt, eine solche Infektion nicht überleben. Trotzdem ist es falsch, nur die 20% der Infektion für den Tod verantwortlich zu machen, und gesunden Menschen einzureden, eine solche Infektion würde für sie eine tödliche Bedrohung darstellen.

Die vielen Warnungen vor Hautkrebs dürften nicht nur auf Menschenliebe zurückzuführen sein. Studien über einen Zusammenhang zwischen Sonnenbrand in der Kindheit und Hautkrebs im Alter sind ziemlich fragwürdig. (Auch eine Hautcreme kann die Haut unter Stress setzen, denn sie dringt ein und muss irgendwie wieder beseitigt werden; und wer weiss, was zukünftige Studien darüber aussagen werden.) Aussagen wie "die Haut vergisst nie (einen Sonnenbrand)" sind eher schädlich als nützlich. Im Gegensatz zu Häusern, Autos und Maschinen lebt die Haut und ist (vor allem in der Kindheit) fähig zur Anpassung und zur Regeneration.

Dass Menschen während Stressphasen häufiger krank werden, kann sicher nicht geleugnet werden. Aber daraus den Schluss zu ziehen, dass es am gesündesten ist, immer stressfrei zu leben, ist völlig falsch, denn (momentaner) Stress erhöht die (zukünftige) Stressresistenz. Auch Impfungen basieren u.a. auf diesem Prinzip. Das Immunsystem von Affen, die seit ihrer Geburt in keimfreien Behältern gehalten werden, ist schon mit normalerweise harmlosen Infektionen überfordert.

Ganz allgemein gilt der paradox klingende Satz: Allzu gesund ist ungesund. Das wird auch durch Studien belegt, die zeigen, dass toxische Substanzen und Radioaktivität das Krebsrisiko bei Versuchstieren senken können. Das ist einfach zu verstehen: Ein Dorf, dessen Feuerwehr regelmässig kleinere Brände löscht, wird nicht so leicht ein Meer der Flammen, wie ein Dorf, dessen Feuerwehr seit vielen Jahren untätig ist.


Bei Gültigkeit des modernen wissenschaftlichen Weltbilds wäre Überbevölkerung eine ernstzunehmende Gefahr. Die Verbreitung moderner Verhütungsmethoden in alle Länder der Welt wäre möglicherweise gerechtfertigt. Aber auch dann wäre es nicht gerechtfertigt, die Öffentlichkeit mit manipulierten oder einseitig ausgewählten Zahlen von der Notwendigkeit des Kampfes gegen die Überbevölkerung zu überzeugen.

Nun ist aber die Gefahr einer Überbevölkerung nicht gegeben. Es gibt wenige Theorien, die den Fakten so elegant entsprechen und so eindeutige Voraussagen machen, wie die demographische Sättigungstheorie. Abweichungen vom Idealfall, bei dem die Geburtenzahl mit der Zahl der Sterbefälle übereinstimmt, lassen sich immer zwanglos erklären. Dass in Deutschland die Zahl der Sterbefälle seit 1972 die Zahl der Geburten regelmässig übertrifft, hängt damit zusammen, dass viele Deutsche nicht in Deutschland geboren wurden, sondern v.a. nach dem zweiten Weltkrieg aus Osteuropa nach Deutschland kamen.

Die einzige konkrete Alternative zur demographischen Sättigungstheorie ist die Hypothese, dass sich die Fertilität überall auf der Welt vom aktuellen Wert auf 2.1 Geburten pro Frau hinbewegt. Diese Hypothese liegt den meisten Bevölkerungsprognosen zugrunde, obwohl sie von allen Staaten, die den demographischen Übergang schon hinter sich haben, widerlegt wird. So wird auch in den Ländern Lateinamerikas die Fertilität weit unter die prognostizierten 2.1 Geburten fallen (sofern sich die Mortalität nicht wesentlich ändert).


Wissenschaftler, die (aus welchen Gründen auch immer) die Öffentlichkeit auf AIDS, Überbevölkerung oder Anderes aufmerksam machen wollen, gehen manchmal ähnlich vor wie manche Gurus. Sie überzeugen respektierte, aber unkritische Menschen (des öffentlichen Lebens), die dann die öffentliche Meinung in ihrem Sinne beeinflussen. Gerade die AIDS-Problematik zeigt, wie gefährlich leichtfertiger Umgang mit der Wahrheit sein kann, auch wenn er dazu dienen soll, die Menschheit vor einer grossen Gefahr zu bewahren.

Auch bei kriegerischen Konflikten wäre grösste Objektivität gefragt. Stattdessen werden Situationen meist durch eine Freund-Feind-, oder Täter-Opfer-Brille betrachtet. Wenn Meldungen über mehrere Zwischenstufen in die öffentlichen Medien gelangen, kann ein und derselbe Sachverhalt entweder zu einem riesigen Kriegsverbrechen aufgebauscht werden, oder er kann als verständliche, nicht erwähnenswerte Vergeltung oder als etwas nicht Beweisbares untergehen.

So eine verzerrte Berichterstattung kann dazu führen, dass die eine Seite dazu neigt, Konflikte zu provozieren, weil diese in der Weltöffentlichkeit sowieso der anderen Seite angelastet werden, und diese andere Seite überhaupt keine Rücksicht mehr auf die Meinung der Weltöffentlichkeit nimmt.

Das Verbreiten von Falschmeldungen bei kriegerischen Konflikten sollte stärker geächtet werden. Ein Grund, warum die Welt so wenig gegen den Holocaust im dritten Reich unternommen hat, dürfte darin liegen, dass in Kriegen immer mit übertriebenen und erfundenen Gräuelgeschichten Stimmung gemacht wurde.

Vielleicht wird es auch notwendig sein, das Strafrecht dahingehend zu ändern, dass sowohl das Verbreiten von Falschmeldungen als auch das Vorbringen falscher Anschuldigungen besser geahndet werden kann. Das hat zwar den Nachteil, dass das Opfer eines Verbrechens ein gewisses Risiko eingeht, wenn es den Täter anzeigt. Aber andererseits ist derjenige, der unschuldig eines Verbrechens beschuldigt wird, ein Opfer und das vermeintliche Opfer möglicherweise ein Täter.

Was würde es nützen, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass wir einem Verbrechen zum Opfer fallen, auf null sinken würde, wir dafür aber immer mit einem grossen Risiko leben müssten, wegen falscher Anschuldigungen gesellschaftlich ruiniert oder unschuldig eingesperrt zu werden. Nicht nur zu Zeiten der Inquisition und der Hexenverbrennungen verschafften sich Menschen durch das Verbreiten falscher Anschuldigungen Vorteile oder auch nur persönliche Genugtuung.

Wegen immer besserer Methoden der Wahrheitsüberprüfung und der Möglichkeit, immer mehr Informationen aufzubewahren und immer effizienter zu verarbeiten, haben Ehrlichkeit und Wahrheit langfristig die besten Karten, vor allem in der Wissenschaft.


An der Existenz von Antimaterie zu zweifeln, scheint vielen geradezu absurd, denn immerhin gibt es folgende Argumente dafür:

1.      Die Antimaterie ist eine Voraussage der Diracschen Theorie.

2.      Für die Entdeckung des Positrons 1932 bekam Anderson den Nobelpreis.

3.      Sowohl Anti-Wasserstoffatome aus Positronen mit Elektronen wie auch aus negativ geladenen Protonen mit Positronen gelten als gesichert.

4.      Die Methode der Positronen-Emissions-Tomographie wird heute allgemein angewandt.

Die Gegenargumente scheinen mir so stark, dass ich meinen Kopf nicht für die Existenz von Antimaterie verwetten würde:

1.      Tatsache ist, dass die Diracsche Theorie Positronen weniger voraussagte, als dass sie durch die Annahme von Positronen gerettet werden konnte. Statt Symmetrie zwischen Elektronen und Positronen herrscht eine extrem sonderbare Asymmetrie.

2.      Anderson fand Spuren, die wie die von Elektronen aussahen, im Magnetfeld aber gerade umgekehrt gekrümmt waren. Ist es aber logisch betrachtet nicht ziemlich unwahrscheinlich, dass sich ein Positron sowohl beim Abbremsen in einer Bleiplatte als auch in einer Nebelkammer genau gleich verhält wie ein Elektron, obwohl die Wechselwirkung mit Atomen (positive Kerne mit negativen Elektronenwolken) wegen der umgekehrten Ladung keinesfalls dieselbe sein kann?

3.      Ein Proton ist fast 2000 mal schwerer es ein Positron. Dass die Kombination eines Elektrons mit einem Positron etwas ergeben soll, das einem Wasserstoffatom gleicht, ist logisch betrachtet eher auszuschliessen. Wenn also dieses logische Unding (das Positronium) als gesichert gilt, könnte auch die experimentelle Bestätigung des normalen Anti-Wasserstoffatoms auf eine ganz normale Selbsttäuschung der Experimentatoren zurückzuführen sein.

4.      Die Bezeichnung Positronen-Emissions-Tomographie ist (bewusst) irreführend. Es gibt nämlich keine Emission von Positronen, sondern diese kommen nur in der theoretischen Erklärung des Kernzerfalls vor, auf dem diese Technologie basiert. Neutronen entstanden gemäss heutigem Wissen im Laufe der Evolution in Sternen. Wegen der Energie, die benötigt wird, Proton und Elektron zusammenzupressen, ist ein Neutron schwerer als Proton und Elektron zusammen. Vielleicht liesse sich der PET-Kernzerfall einfacher dadurch erklären, dass ein Proton mit einem Elektron fusioniert, als dass ein Proton in ein (schwereres) Neutron und ein (sofort wieder mit einem Elektron zerstrahlendes) Positron zerfällt? 

Die Frage nach der Existenz von Positronen ist mit dem gigantischen Instrumentarium, das die experimentelle Physik in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, leicht endscheidbar. Aber für die analoge Frage bei Neutrinos dürfte dieses Instrumentarium nach wie vor nicht ausreichen. Viel zu gross ist die Diskrepanz zwischen den wenigen empirischen Messdaten und den vielen Prämissen und Hypothesen, auf denen die Interpretation dieser Messdaten basiert. Aber möglicherweise lässt sich diese Frage durch Denken alleine entscheiden.

In den letzten Tagen wurde verkündet, dass Neutrinos Masse haben und somit wenigstens für einen Teil der sogenannten 'dunklen Materie' verantwortlich sind. Die Argumentation ist ziemlich abenteuerlich und basiert u.a. auf der Prämisse, dass Teilchen mit Masse sich im Gegensatz zu Teilchen ohne Masse in andere (nicht registrierbare) Teilchen verwandeln können.

Ein starkes Argument gegen Neutrinos ist die Asymmetrie zwischen der Häufigkeit und Leichtigkeit, mit der sie emittiert, und der Seltenheit, mit der sie absorbiert werden. Bei Photonen sind Emission und Absorption symmetrische Prozesse.

Diese Asymmetrie wird verständlich, wenn es sich bei Neutrinos nur um 'theoretische Fehlerteilchen' handelt. Immer wenn bei der Erklärung eines kernphysikalischen Prozesses Widersprüche mit Erhaltungssätzen auftreten, wird die Emission von Neutrinos mit entsprechenden Eigenschaften postuliert. Eine Erklärung mit Absorption von Neutrinos ist kaum möglich, denn es ist eher unwahrscheinlich, dass Neutrinos mit genau den benötigten Eigenschaften zur Stelle sind.


Eindrücklich belegen lässt sich die Trägheit des menschlichen Geistes an der Entwicklung der Computer-Tastatur. Dass diese sich aus der Schreibmaschine entwickelte, ist verständlich. Zur ersten Umschalt-Taste (für Gross-/Klein-Schreibung) kamen immer neue hinzu. Aber die Anordnung neuer Tasten bleibt nach wie vor von der Schreibmaschine geprägt. Während jeder kleine Finger etwa zehn Tasten bedient, bedienen die beweglichen Daumen gemeinsam gerade nur die Leerzeichen-Taste! (Dass sich kein Maus-Ersatz im Daumen-Bereich durchsetzt, erstaunt mich seit vielen Jahren.)

Während die meisten Umschalt-Tasten so angeordnet sind, dass sie beim Schreiben verdeckt sind, ist die Sicht auf das Zentrum der Leerzeichen-Taste frei. Würde man z.B. dort (oder vor der Leerzeichen-Taste) drei Tasten vernünftig platzieren, so könnten diese die Funktion von sieben Umschalt-Tasten erfüllen, wovon fünf Kombinationen mit einem Daumen alleine gedrückt werden könnten. Ein weiterer Vorteil wäre, dass man bei anhaltend gedrückter Umschalt-Taste ganz normal Wörter schreiben könnte.


* The Future Population of the World, IIASA, 1996, S.194: "WHO assumes that all deaths among HIV-infected individuals are caused by AIDS. ... Following WHO practice, HIV-infected individuals are assumed to be at risk of dying from AIDS alone."


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